Dysplasie und HPV

Als Dysplasien werden Zellveränderungen am Gebärmutterhals bezeichnet, welche sich unter Umständen zu einer Krebserkrankung weiterentwickeln können. Dysplasien werden durch die Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge, das Pap-Screening aufgedeckt. In der Regel ist zur Entstehung einer Dysplasie eine Infektion mit dem Human Papilloma Virus (HPV) eine Voraussetzung. Auch die Zellen der Scheide, des äusseren Genitales oder der Analregion können betroffen sein. Am Gebärmutterhals unterscheidet man zwischen leichten (LSIL, CIN I) und mitelschweren oder schweren (HSIL, CIN II oder III) Zellveränderungen. Nur die HSIL (high grade squamous intraepithelial lesion) gilt als Krebsvorstufe.

Die HPV-Infektion ist die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung weltweit. Mindestens 80% der Bevölkerung infiziert sich im Verlauf des Lebens mit HPV. In den meisten Fällen verläuft die Infektion unbemerkt und heilt nach einigen Monaten spontan und folgenlos ab. Schafft es der Körper nicht, die Viren innerhalb dieses Zeitraumes zu besiegen, spricht man von einer HPV-Persistenz. Bei den Human Papilloma Viren muss man zwischen hoch-Risiko- (high risk) und niedrig-Risiko- (low risk) Viren unterscheiden. Bei einer Persistenz mit einem HPV high risk-Typ steigt das Risiko für die Entstehung einer Krebsvorstufe. Aus diesem Grund ist ein primäres HPV-Screening für Frauen ab dem 30. Lebensjahr sinnvoll. Dieses wird im Gegensatz zum Pap-Screening zum aktuellen Zeitpunkt von der Krankenkasse aber noch nicht übernommen. Frauen, die jünger als 30 Jahre alt sind, infizieren sich häufiger mit HPV, insbesondere mit high risk-Typen. Bei diesen Frauen heilt die Infektion aber auch häufiger und schneller wieder ab, weshalb ein HPV-Screening für diese Altersgruppe nicht empfohlen ist. Im Rahmen des kantonalen Impfprogrammes können sich alle, in der Schweiz krankenversicherten Personen bis zum vollendeten 26. Lebensjahr kostenfrei gegen HPV impfen lassen.

Bei einer Auffälligkeit im Pap-Abstrich oder dem Nachweis eines HPV high risk-Infektes sollte eine Kolposkopie durchgeführt werden.  Die Kolposkopie ist eine gynäkologische Untersuchung, bei der der Gebärmutterhals mit einer Lupe betrachtet wird. Zellveränderungen können dadurch von Auge erkannt und mittels einer kleinen Gewebeprobe (Biopsie) abgeklärt werden. Die Probeentnahme ist praktisch schmerzlos und lässt sich während der Untersuchung problemlos durchführen. Die Untersuchung kann, wenn nötig auch während einer Schwangerschaft durchgeführt werden. In vielen Fällen sind sorgfältige, kolposkopische Kontrollen ausreichend.

Ist eine Behandlung notwendig, wird eine ambulante Operation, die Konisation empfohlen. Dabei wird, von der Scheide herkommend, das veränderte Stück des Gebärmutterhalses operativ entfernt.

Gerne beraten wir Sie und beantworten Ihre Fragen rund um das Thema Dysplasie, HPV und HPV-Impfung. Kolposkopien führen wir unter höchsten Qualitätsstandards mit modernen Geräten durch. Eine internationale Zertifizierung unserer Dysplasie-Sprechstunde befindet sich im Aufbau.

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